Inklusion als Selbstverständlichkeit

Inklusion. Ein Begriff, der in den letzten paar Jahren immer öfter auftaucht ist. In den Medien. In der Politik. In Leitbildern von Unternehmen. Auf Plakaten von internationalen Firmen. In den sozialen Medien. Überall. Wer jetzt das Wort Inklusion verwendet, ist rechtzeitig auf den Hype-Zug aufgesprungen und der Begriff kann sich langsam, aber sicher entleeren.  


Das Konzept der Nachhaltigkeit hat diese Entleerung auch erlebt. Wir sprechen die ganze Zeit von Nachhaltigkeit. Aber wissen wir auch noch, was sie bedeutet? Und wie kann ich sie in meinem Alltag umsetzten? Das Resultat: Unzufriedenheit. Die eine Gruppe von Menschen fühlt sich belehrt. Die andere Gruppe von Menschen fühlt sich nicht gehört. Vorurteile verstärken sich, ein Absolutismus der Meinungen entsteht. 

Damit sich das Schicksal des Konzepts "Nachhaltigkeit" nicht wiederholt, stellen wir immer wieder Fragen. Zum Beispiel: Was bedeutet eigentlich Inklusion? Inklusion ist ein Prozess der Einbeziehung und Teilhabe aller Menschen, unabhängig von ihren individuellen Merkmalen oder Unterschieden, in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Es geht darum, Barrieren abzubauen und eine Umgebung zu schaffen, in der jeder Mensch gleiche Chancen und Rechte hat. Inklusion bedeutet, dass niemand aufgrund von Beeinträchtigung, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, sexueller Orientierung oder anderen Merkmalen ausgeschlossen oder benachteiligt wird. Alle Menschen können selbstbestimmt und aktiv am Leben teilhaben – in der Arbeit, im Wohnen und in der Freizeit. 


Eine nächste Frage: Wird Inklusion schon gelebt? Für viele klingt Inklusion nach einem Modell, das bereits umgesetzt wird. Fragen wir jedoch beispielsweise die rund 1.8 Millionen Menschen mit Beeinträchtigung in der Schweiz, ist es noch kein gelebtes Modell. Denn die Wege sind vorgespurt, das System tief verankert und wer mit einer Beeinträchtigung diagnostiziert wird, bekommt selten bis nie die Frage gestellt, wie sie leben, arbeiten oder wohnen wollen.

Es braucht einen Systemwechsel. Menschen mit Beeinträchtigungen bekommen Zugang zum 1. Wohnungsmarkt, einer Ausbildung oder Anstellungen im 1. Arbeitsmarkt und können Freizeitangebote geniessen, wann und wo sie wollen. Es werden nicht mehr die Institutionen finanziell unterstützt, sondern der betroffene Mensch selbst. Damit dieser selbstbestimmt entscheiden und selbst auf die Fragen antworten kann: Was brauchst du? Was möchtest du? Und wie schaffen wir gemeinsam Möglichkeiten? 


So entsteht die selbstverständliche Zugehörigkeit jedes Menschen. Blindspot setzt sich seit mehr als 18 Jahren für eine Gesellschaft ein, in der Inklusion in allen Strukturen als Selbstverständlichkeit gelebt wird. Blindspot ist vom Mehrwert einer vielfältigen Gesellschaft überzeugt. Damit dieser erfahrbar wird, schaffen sie Plattformen wie inklusive Wohnungen, Arbeitsplätze und Freizeitangebote, die Begegnungen und persönliche Weiterentwicklung fördern und begleiten junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Denn alle Menschen teilen die gleichen Bedürfnisse. Wir alle wollen gesehen, gehört und gebraucht werden. 

Inklusion und Vielfaltsförderung Blindspot
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