Wir essen. Klar. Wir essen, um uns am Leben zu halten. Nüchtern betrachtet. Wir essen – oder essen nicht – aus unterschiedlichen Gründen: Wir naschen, fasten, stillen den Hunger, langen zu, geniessen. Schon nur die Anzahl an unterschiedlichen Synonymen zeigt, dass uns essen wichtig ist: ernähren, mampfen, fressen, speisen, futtern, sättigen, knabbern, schlemmen. Kurz: Essen hat mit Emotionen zu tun. Essen ist sinnlich. Freilich nicht immer. Wenn wir eine in Plastik gehüllte Speise aus dem Kühlregal nehmen, an der Self-Checkout-Kasse bezahlen und den Happen im Stehen runterschlingen, dann hat das herzlich wenig mit Genuss und Gefühlen zu tun. Das ist reine Nahrungsaufnahme.
Anders im Restaurant. Ein Besuch in der Gaststätte ist ein Erlebnis. Klang, Geruch, Geschmack, Farbe und Form regen unsere Sinne an. Und wir essen gerne mit anderen Leuten. Es entspricht einem tiefen Bedürfnis. Letztlich lebt ein Restaurant von den Menschen und den Begegnungen. Wir fühlen uns wohl, wenn die Bedienung aufmerksam ist und herzhaft auf die Gäste zugeht. Es gibt uns ein positives Gefühl, wenn wir spüren, dass die Köchin mit Leidenschaft und Sorgfalt am Werk ist. Das macht uns glücklich. Und so soll es sein. Der Besuch im Restaurant soll Freude bereiten. Dafür stehen die Menschen, die dort einkehren und arbeiten. Gastronomie bedeutet Emotionen - für Mitarbeitende und Gäste.