Angefangen hatte es mit Büne
Huber. Seinem Schaffen und seiner Liebe zur italienischen Küche war im
Spätherbst 2017 das erste Marzer-Menu gewidmet. Da, wo seit je her Beizengeschichte
geschrieben wird, sollten sich die Geschichten unter der neuen KG Gastrokultur-Federführung
fortan bis auf den Teller und ins Glas ziehen. Also wurden zur Premiere Niemer
im Nüt, Vitello Tonnato Scappato, Ludmilla, Schlachtplatte mit Gmües und
Flickzeug und Fuck Weight Watchers aufgetragen – allesamt ebenso vorzüglich wie
grandios interpretiert –, passende Tropfen kredenzt und dem Ganzen jede Menge
Anekdoten aus Büne Hubers musikalischem und kulinarischem Leben beigemischt.
Es
war ein Fest für alle Sinne und gleichzeitig Kostprobe für viele weitere mustergültig zusammengestellte Mehrgänger. Von Meret
Oppenheim bis Greis waren alle dabei und auch die Aare, das Piemont, das Glück und das Surreale wurden
mit eigenen Menus bedacht.
Eine Reise, die immer weiter ging. Statt
häufig wechselnde gab es ab 2020 vier saisonale Menu-Inspirationen,
die das
Marzer-Team in verschiedene Unterthemen aufgebracht hat. «Die 7
Todsünden», «Wald & Wiese tischen auf», «Streetart», «Futtern wie
bei Grossmuttern» und «Metamorphose».
Gegessen und getrunken wurde immer nachhaltig. Viel Biologisches im Glas und auf dem Teller. Wir produzierten kaum Foodwaste und servierten wenig, aber feines Fleisch aus der Region. Dies versuchten wir jederzeit auf hohem kulinarischem Niveau und in herzlichem und unkompliziertem Ambiente zu präsentieren.
Wir haben im Marzer fünf schöne Jahre erlebt. Haben
zahlreiche Tellergeschichten erzählt. Lustvoll und sinnlich. Dabei haben
wir viel gelernt und Erfahrungen gesammelt. Kurz: Wir haben Gastrokultur
gelebt.
Nun sind wir zum Schluss gekommen, dass wir dieses Kapitel
schliessen wollen. Wir hören auf, wenn es am schönsten ist. Es war eine
gute Zeit, wir blicken ohne Gram zurück. Und ziehen weiter. Wir feiern
noch bis am 20. August 2022 «Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll». Dann heisst es: Adieu. Tschüss. Uf wiederluege mitenang.