Die persönlichste Kantine

Vielleicht ist der Geist im Bistrot der Nationalbiblothek nicht mehr so neu, das ist ja immer eine Frage der Perspektive. Verglichen mit dem literarischen Fundus, der in den Kellergeschossen lagert, darf er jedoch getrost als frisch und jugendlich bezeichnet werden. 


Hier wird täglich frisch Zubereitetes am Mittag serviert. Die Wahl besteht aus vier verschiedenen Tellergerichten, Suppe und Salat kommen noch dazu. Was die beiden Küchenleute aus der wohl kleinsten Küche – diese erinnert an eine enge Schiffskombüse - von ganz Bern zaubern, ist immer ein Genuss. Und die Selbstbedienung beschränkt sich auf das Getränkeangebot, Backwaren und das nötige Besteck. Für das Bringen der Teller sorgt das charmante Serviceteam. 

Nicht nur für Bundesmitarbeitende und Bücherwürmer ist das Bistrot l’esprit nouveau ein beliebter Kaffee-Pausen-Ort und ein schnelles Mittags-Restaurant. Menschen, die in der näheren Umgebung arbeiten oder wohnen, ergänzen die hausinterne Kundschaft. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre, viele der Gäste sind per Namen bekannt.


Der hell eingerichtete Gästeraum mit der grossen Fensterfront wirkt geräumig und einladend. Im Sommerhalbjahr zieht es viele Leute nach draussen, an die Tische im Innenhof des Gebäudes. Ein sorgfältig gepflegter Ziergarten mit japanischen Kirschbäumen und Farn spendet den nötigen Schatten. Im Frühling erblüht der zur Strasse offene Hof in einer Explosion von Rosa; ein beliebtes Fotosujet für alle, die vorbeigehen.  

Das Bistrot l’esprit nouveau bildet sozusagen die letzte Station in der Reihe des neu projektierten Museumquartiers, vom Helvetiaplatz herkommend, zu Fuss keine fünf Minuten von der Tramhaltestelle entfernt.


Es lohnt sich, den Weg am Museum für Kommunikation vorbei auf sich zu nehmen für die feine, persönlichste aller Kantinen.     

Die öffentlichste Kantine: Bistrot l'esprit nouveau
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