Beeren,
Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Pflaumen, Artischocken, Gurken, Salat, Kürbis,
Kräuter, Blumen – manch etwas, was im Restaurant zum Schloss in Köniz auf den
Tisch kommt, wächst keine 20 Meter weiter, im Garten hinter dem Haus. Diesen
pachtet die KG Gastrokultur GmbH seit 2019 von der Gemeinde Köniz und
bewirtschaftete ihn 2020 in Zusammenarbeit mit dem Biobauern Philippe Riem als
Pilotprojekt.
Rund 1000 Quadratmeter Schlossgarten-Idylle stehen der adeligen
Gartengemeinschaft zur Verfügung, stilgerecht eingemauert und flankiert von
einem ebenso wunderbaren Keller. Hier wird, was nicht direkt auf den Tisch
kommt, für später eingemacht und zwischengelagert, auf dass die schlosseigenen Gartenköstlichkeiten
auch in der kalten Jahreszeit für viel Freude sorgen.
Mitunter
wurden die Zutaten dafür in der Pilotphase gar von den Gästen eigenhändig
geerntet. Während der Hochsaison waren diese herzlich eingeladen, im Tausch
gegen ein Zmittag unter der alten Linde tatkräftig mit zu ernten. Hin und
wieder lud das Restaurant zudem zusammen mit Philippe Riem zur Garten-Tavolata,
auf dass die Gäste zwischen Gemüse, Blumen und Vogelgezwitscher unter
fachkundiger Leitung einen Teil der Leckerbissen selbst vom Beet auf den Teller
zaubern konnten. Dazu gab es vom Profi jede Menge Bio-Gartenbau-Wissen aus
erster Hand.
Das
Nonplusultra des Gartenglücks indes verspricht die Mitgliedschaft im Verein
«Schlossgarten Köniz», den Philippe Riem, die KG Gastrokultur GmbH, die OGG
Bern und verschiedene interessierte Personen pünktlich zum Beginn der
Gartensaison 2021 gegründet haben. Er verantwortet ab sofort den Gartenbetrieb
und richtet sich an alle, die Lust auf die gemeinschaftliche Pflege des
historischen Schlossgartens haben und sich nebenbei dem biologischen Gärtnern
und regenerativen Landbau von der Pike auf annähern möchten.
Ein Freizeit- und
Beschäftigungsprogramm mit Lerneffekt, das nicht an der Jätharke Halt machen
soll. Vielmehr plant der Verein Schulungen und Weiterbildungen zu Gartenbau,
Landwirtschaft, Genuss und Kochen und will den prächtigen Garten damit
Interessierten mit unterschiedlichsten Hintergründen zugänglich machen. Was
schliesslich lässt sich auf fruchtbarem Gartenboden wunderbarer pflegen als der
interkulturelle Austausch?